Du hast wiederkehrende Vaginalinfektionen?

29. Januar 2023
29. Januar 2023

Eine bakterielle Vaginose ist mehr als nur eine harmlose Infektion. Sie kann sogar chronisch werden. Umso wichtiger ist es, die Ursachen von Vaginalinfektionen zu erkennen und zu vermeiden. Mehr dazu in diesem Beitrag.

  • Welche Faktoren eine bakterielle Vaginose begünstigen.
  • Was Du selbst dagegen tun kannst.

Wenn deine Vaginalflora aus dem Gleichgewicht gerät

Deine Vagina hat ein eigenes Mikrobiom – wie Schutzschild. Es besteht hauptsächlich aus Milchsäurebakterien (Döderlein), die für einen sauren pH-Wert sorgen. Dieser verhindert, dass sich schädliche Keime ausbreiten.
Doch manchmal kippt das Gleichgewicht: harmlose Bakterien wie Staphylokokken oder Enterokokken nehmen überhand und verursachen eine bakterielle Infektion.

Eine bakterielle Vaginose macht sich meist mit sehr eindeutigen und unangenehmen Beschwerden bemerkbar:

  • Gräulicher und flüssiger Ausfluss (das Sekret, den die Vagina absondert und den Du im Slip beobachtest, ist kein Ausfluss!)
  • Brennen im Vaginalbereich
  • Juckreiz
  • Wundheit
  • Brennen nach dem Urinieren
  • Schmerzen beim Sex
  • Fischiger Geruch

Es ist aber auch möglich, dass eine bakterielle Vaginose vorhanden ist, die absolut keine Beschwerden verursacht. Solltest Du jedoch den Verdacht haben, eine Infektion zu haben, dann suche immer einen Frauenarzt auf und lass Dich ausführlich untersuchen. Der Arzt oder die Ärztin wird einen Abstrich entnehmen und so auf Bakterien und Candida untersuchen. Im Fall einer bakteriellen Infektion wird meist ein Antibiotikum verordnet.

Unterschied bakterielle Vaginose vs. Scheidenpilz

Die Symptome von bakterieller Vaginose und Scheidenpilz können ähnlich sein, aber es handelt sich um komplett verschiedene Infektionen.

  • Bakterielle Vaginose: diese Infektion wird durch eine Überbesiedelung von Bakterien verursacht. Typische Anzeichen sind fischiger Geruch und grauer Ausfluss.
  • Scheidenpilz: diese Infektion entsteht durch Pilzsporen (Candida albicans). Typische Anzeichen sind ein weißlich-bröckliger Ausfluss und starker Juckreiz im Vaginalbereich.

    Auch bei einem Scheidenpilz bist du bei einem Gynäkologen richtig aufgehoben. Wenn es aber mal schnell gehen soll und Du deine Symptome bereits kennst (weil Du in der Vegangenheit schon mal einen Scheidenpilz hattest), dann gibt es auch rezeptfreie Präparate aus der Apotheke, die schnell helfen können:

Wie kannst Du Vaginalinfektionen vermeiden?

Egal, ob Du an bakterieller Vaginose oder an wiederkehrendem Scheidenpilz leidest, die Auslöser sind bei beiden Infektionsarten gleich.

Mögliche Auslöser einer Vaginalinfektion sind:

  • Die Einnahme von Antibiotika
  • Ungeschützter Geschlechtsverkehr (das Sperma kann hier den pH-Wert der Vaginalflora verändern)
  • Falsche Intimhygiene und die Verwendung von Intim(wasch)lotions
  • Verwendung von Gleitgelen
  • Einnahme von hormonellen Präparaten (Pille, Hormonring) oder die Verwendung der Spirale (Hormonspirale aber auch Kupferspirale)
  • Periode oder zyklusabhängige Phase (etwa die Hochlage nach dem Eisprung)
  • Intimrasur
  • Wechseljahre
  • Stress

Manchmal kann man mit ein paar Änderungen im Verhalten bereits sehr viel bewirken, weshalb eine Infektion seltener oder gar nicht mehr auftritt (z. B. Vermeidung von schädlichen Waschlotions, Maßnahmen bei der Intimrasur etc.). Bei anderen Verhaltensweisen ist das schon schwieriger zu bewerkstelligen (z. B. bei stressige Phasen im Alltag).

Die Ursachenforschung ist jedenfalls der erste wichtige Schritt zur Vorbeugung.