Wie die Pille deinen Körper massiv beeinflusst

7. Februar 2023
7. Februar 2023

Die Pille und andere hormonelle Präparate sind immer noch beliebte Verhütungsmittel. Was die künstlichen Hormone allerdings in deinem Körper bewirken und welche weitreichende Nebenwirkungen diese haben können, darüber wird viel zu wenig aufgeklärt. Mehr dazu hier.

  • Welche Nebenwirkungen die hormonelle Verhütung auslösen kann.
  • Welche Auswirkungen das auf deinen Körper hat und welche Alternativen es dazu gibt.

Die Pille hat viele mögliche Nebenwirkungen – bekannte und unbekannte

Die meisten Frauen werden von ihrem Arzt wenig bis gar nicht über mögliche Nebenwirkungen der hormonellen Verhütungsmittel aufgeklärt. Dabei haben die künstlichen Hormone einen umfangreichen Einfluss auf den Körper. So werden beispielsweise durch die Einnahme der Pille bis zu 120 Prozesse im Körper verändert! Das Unterdrücken der körpereigenen Hormone durch die Pille hat wiederum Auswirkungen auf andere Bereiche.

Das fängt bei psychischen Veränderungen an, geht weiter zur veränderten Partnerwahl unter Pilleneinnahme und hört bei körperlichen Beschwerden (wie Libidoverlust, Kopfschmerzen, trockene Vagina) oder erhöhtes Brustkrebsrisiko und Gebärmutterhalskrebsrisiko auf.

Jede Packungsbeilage weist eine lange Liste an möglichen Nebenwirkungen auf. Manche können innerhalb kurzer Zeit eintreten, viele Nebenwirkungen kommen aber genauso gut erst nach vielen Jahren und das oft so schleichend, dass es die Anwenderin selbst gar nicht bemerkt (weil sie den Normalzustand ohne künstliche Hormone nicht kennt oder den Zusammenhang erst gar nicht sieht):

Nebenwirkungen von Pille & Co:

  • Depression bis zu Suizidalität
  • Veränderungen der Persönlichkeit
  • Stimmungsschwankungen
  • Libidoverlust
  • Trockenheit der Scheide & Schleimhaut
  • Kopfschmerzen/Migräne
  • Vaginale Infektionen & Blasenentzündungen
  • Brustschmerzen
  • Krampfadern
  • Akne, Juckreiz, Hautausschlag
  • Schmerzen in den Armen und Beinen, Muskelkrämpfe
  • Vergrößerung der Brust, gutartige Knoten in der Brust
  • Ausfluss aus der Vagina
  • Scheidenentzündung (Vaginitis)
  • Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe

Andere Nebenwirkungen wiederum sind in der Packungsbeilage gar nicht aufgelistet, treten aber bei Frauen ebenso auf, wie etwa Blasenentzündungen oder Pilzinfektionen.

Die Pille wird oft mit Beginn der Pubertät eingenommen (entweder zur Verhütung oder um Zyklusbeschwerden zu lindern). Das geschieht in einer Phase, wo der Körper einer jungen Frau noch nicht vollständig hormonell entwickelt ist (der hormonelle Prozess ist erst mit 18 Jahren abgeschlossen)! Dadurch wird nicht nur der Körper in seiner Entwicklung gehemmt, es kann auch das Körpergefühl fehlen, auch etwa die Entwicklung der Libido (die in der Pubertät ebenfalls noch nicht vollständig entwickelt ist).

Besonders brisant ist hierzu eine neuere Studie aus Dänemark, die das Depressionsrisiko unter Einnahme der Pille aufzeigt:

Das Depressionsrisiko steigt in den ersten sechs Monaten unter der Einnahme der Pille um 40 %. Bei Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren erhöht sich das Risiko sogar um 80 %.

Journal of the American Medical Association (November 2016)


Oder auch das erhöhte Brustkrebsrisiko unter der Anwendung hormoneller Verhütung, fand eine umfassende Studie in Dänemark heraus:

The risk of breast cancer was higher among women who currently or recently used contemporary hormonal contraceptives than among women who had never used hormonal contraceptives, and this risk increased with longer durations of use; however, absolute increases in risk were small.

The New England Journal of Medicine (Dezember 2017)

Selbst wenn die Pille erst nach der Pubertät eingenommen wird, werden viele Prozesse im Körper unterdrückt oder verändert. Und das über sehr viele Jahre.

Was nach dem Absetzen der Pille in deinem Körper passiert

Viele Frauen erfahren erst spät – meist nach Absetzen der Hormone – wie ihr Körper und Zyklus wirklich tickt. Etwa dass viele Beschwerden unter der Pille nach dem Absetzen komplett verschwinden.Es können aber andere Beschwerden vorübergehend auftreten (Post-Pill-Syndrom).

Nach der hormonellen Verhütung müssen sich die körpereigenen Hormone erst wieder einpendeln bzw. aktiv werden. Das kann bedeuten, dass es einige Zeit benötigt, bist Du wieder regelmäßige Zyklen mit Eisprüngen hast oder bis sich die Stärke der Periode normalisiert.

Es kann vorübergehend zu Zwischenblutungen oder auch hormonell bedingten Hautproblemen (Akne) kommen. Auch bei Libidoverlust kann es bis zu einem Jahr dauern, bis sich der Hormonpegel wieder normalisiert und sich deine Libido wieder zurück meldet.

Manchmal ist es ratsam, nach dem Absetzen der Hormone einen Endokrinologen aufzusuchen. Nämlich dann, wenn nach einigen Monaten noch immer keine Besserung der Beschwerden auftritt oder es zu sehr langen Zyklen ohne Eisprünge kommt. Hier können hormonelle Erkrankungen die Ursache sein, die unbedingt behandelt werden müssen (z. B. das Polyzystisches Ovarialsyndrom, kurz PCOS oder auch Schilddrüsenerkrankungen).

Hormonfreie & sichere Verhütungsmittel

Welche Auswirkungen und Nebenwirkungen die hormonelle Verhütung hat, bemerken viele Frauen erst, wenn sie diese absetzen. Das Absetzen der Hormone ist natürlich leicht umgesetzt. Bei der Pille schneller als bei einer Hormonspirale.

Aber damit taucht sofort eine andere Frage auf: welches Verhütungsmittel ist genau so sicher wie die Pille?

Es gibt sichere Alternativen zur Pille. Die Frage ist nur: mit welchem Pearl Index fühlst Du Dich sicher genug und welche Handhabung ist für Dich leicht umzusetzen?

Kondom:

+ Das Kondom ist ein sicheres Verhütungsmittel.
+ Zudem ist es das einzige Verhütungsmittel, das vor sexuell übertragbare Geschlechtskrankheiten (STD) schützt.
+ Der Methoden-Pearl Index liegt bei 0,6.

– Der Anwender-Pearl Index liegt deutlich höher (falsche Kondomgröße, falsche Handhabung mit Scheidenzäpfchen, ölhaltigen Gleitgelen etc.). Das lässt sich aber leicht vermeiden! Einfach die Packungsbeilage der Kondomen lesen, dort steht sehr deutlich, wie ein Kondom richtig rüber gerollt wird und welche Fehler vermieden werden können.
– Variierende, aber konstante Kosten (Kondome werden jedes einzelne Mal beim Sex benötigt und je nach Sex-Häufigkeit können die Kosten variieren).

Tipp: Um die richtige Kondomgröße zu ermitteln, muss der Penis des Partners gemessen werden. Das klingt schwierig, ist aber leicht umgesetzt. Und für Ihn ist es auch angenehmer: denn mit der richtigen Größe stört die Kondomanwendung kaum bis gar nicht.

In diesem Beitrag habe ich alles genau beschrieben, wie Du mit Kondomen sicher verhütest.

Symptothermale Methode:

+ Die symptothermale Methode ist so sicher wie die Pille. Hier wird Temperaturmessung und Zervixschleimbeobachtung miteinander kombiniert.
+ Der Methoden-Pearl Index liegt bei 0,4.
+ Sehr geringe Kosten (nur zu Beginn ist ein Kurs zum Erlernen notwendig).

– Muss anhand von ein paar Zyklen gelernt werden, um sicher in der Auswertung zu werden (an dieser Stelle empfehle ich die Methode mit einer zertifizierten NFP-Beraterin zu lernen, damit keine Verständnisfehler auftauchen oder Fehler eingelernt werden).

Kupferspirale:

+ Die Kupferspirale ist eine sehr sicheres Verhütungsmitte
+ Der Methoden-Pearl Index liegt bei 0,3.
+ Die Kupferspirale muss nur alle 5 bis 10 Jahre gewechselt werden.

– Die Kupferspirale muss vom Gynäkologen eingesetzt (und auch wieder entfernt) werden.
– Die Kupferspirale kann vom Körper abgestoßen werden und verrutschen.
– Das Einsetzen kann schmerzhaft sein.
– Die Periodenblutung kann stärker oder schmerzhafter werden.
– Für junge Frauen ungeeignet.
– Anschaffungskosten (zwischen € 120 – € 300).

Kupferkette (Gynefix):

+ Die Kupferkette ist ein sehr sicheres Verhütungsmittel.
+ Die Kette muss nur alle 5 Jahre gewechselt werden.
+ Der Methoden-Pearl Index liegt bei 0,1.

– Die Kupferkette muss vom Gynäkolgen eingesetzt (und auch wieder entfernt) werden.
– Die Kupferkette kann verrutschen und verloren gehen.
– Das Einsetzen kann schmerzhaft sein und Verletzungen der Gebärmutterwand sind möglich.
– Die Periodenblutung kann stärker oder schmerzhafter werden.
– Beim Einsetzen kann es häufiger zu Komplikationen kommen als bei einer Kupferspirale
– Bei Allergien oder Kupferunverträglichkeit nicht geeignet.
– Anschaffungskosten (zwischen € 200 – € 350).